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Wieso Walt Disney ein schlechter Paartherapeut wäre

Es ist normal, dass du an deinen Beziehungen arbeitest.

Prinzen und Prinzessinnen. Happy End. Zwei Menschen, die in den Sonnenuntergang fahren. Reibungsloses Miteinander. Liebe auf den erste Blick. Es macht einfach klick. Der selbe Vibe auf der gleichen Wellenlänge. Und wenn er einen Krümel im Mundwinkel hängen hat, küsst sie ihn weg.

Nie stinkt irgendwem irgendwas.
Rosarote Brillen in der Standardfilter.
Es gibt nur süße Streits.
Nie geht was schief.

Es ist Quatsch, dass es nur läuft, wenn es rund und gut läuft.
Wenn zwei Menschen sich mögen oder lieben, brauchen sie weiterhin Raum: für sich selbst und für einander. Und diesen gibt es weder kostenlos, noch konfliktfrei.

Konflikte gehören IN die Beziehung, sonst trägt sie ganz oft einer oder eine mit sich rum. Beziehung bedeutet geteilte Verantwortung für das Miteinander – auch für die Reibung und die Ladung, die entstehen können. „So bin ich eben“ und „man kann einen anderen Menschen nicht verändern“ vergiften das Terrain auf dem sehr wohl Veränderung stattfinden kann: die Beziehung, ihre Kommunikationswege, Konflikte, Erwartungen und Rollenverteilungen.

Konflikte gehören DAZU: sie sind keine Randphänomene eines sich von einander trennenden WIRs, sondern Teil von echten Auseinandersetzungen mit sich und anderen. Harmonie ist ein wunderschöner Hundename, aber nicht unbedingt das passende Attribut für Beziehungserwartungen.

Es klingt natürlich nicht so sehr nach Disney, wenn ich dich frage „Willst du mit mir an unserer Streitkultur arbeiten?“ oder „Wollen wir gemeinsam unsere Beziehungsmuster hinterfragen?“
Oftmals wären dies jedoch die hilfreicheren Fragen und die realistischeren Perspektiven.

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NICHT GENUG ?

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